Das menschliche Ohr
Das Ohr ist ein wirklich erstaunliches elektromechanisches Sinnesorgan.
- Man schickt leise Schallwellen hinein, diese werden aufwendig gefiltert, "mechanisch" verstärkt, in elektrische Impulse gewandelt und über Nervenbahnen an das Gehirn gesendet.
- Man schickt laute Signale rein, diese werden jedoch in Ihrer Lautstärke gedämpft und wiederum in elektrische Impulse gewandelt und an das Gehirn gesendet.
20μPa ist die leiseste hörbare Schalldruckänderung. Dieser Schalldruck entspricht 0dBSPL. Der lauteste Schalldruck-, bzw. die Schmerzgrenze des Menschen liegt bei etwa 130dBSPL, das ist mehr als der dreimillionenfache Schalldruck des kleinsten für Menschen hörbaren Schallereignisses. Betrachtet man, dass unser atmosphärischer Ruhedruck 101325 Pascal beträgt und das Ohr bei einem effektiven Schalldruck von nur 63 Pascall die Schmerzgrenze von 130dBSPL erreicht hat, so ist festzustellen, dass es sich beim menschlichen Hörorgan um ein sehr sensibles Druck-Messinstrument handelt.
Die niedrigste vom Menschen wahrnehmbare Frequenz liegt bei etwa 16Hz, während dem die höchste Frequenz bei ca. 20kHz liegt.
In diesem Frequenzspektrum reagiert das Ohr unterschiedlich stark auf Schallereignisse. Wenn wir uns einen Sinus-Sweep (Sinusförmige Wechselspannung mit stetig steigender Frequenz) mit stets gleicher Amplitude am Lautsprecher (linear) anhören, so stellen wir schnell fest, dass wir die unterschiedlichen Frequenzen unterschiedlich laut wahrnehmen. Am sensibelsten ist unser Gehör bei ca. 4kHz. Dies bedeutet unter anderem auch, dass bei etwa 4kHz nur ein sehr geringer Schalldruck nötig ist, um Hörschäden zu verursachen!
Ist gerade dieser Bereich zu laut, bzw. über einen längeren Zeitraum zu stark betont, empfinden wir den Sound (die musikalische Darbietung) als aufdringlich und störend.
Stellt man bei einem Hörtest eine starke "Unempfindlichkeit" im Bereich von 4 - 5kHz fest, so sprechen Mediziner und Musiker von einer c5-Senke [4096Hz]. Diese Unempfindlichkeit (Hörschaden) entsteht, wenn die aufgenommenen Schallwellen zu Laut sind und die Flimmerhärchen, die sich in der Gehörschnecke im Innenohr befinden und die Schallwelle in elektrische Reize umwandeln, dadurch abbrechen und funktionsunfähig werden.
Selbst Ultraschall, der außerhalb des hörbaren Bereiches liegt, kann bei gewissen Lautstärken zu Gehörschädigungen führen!